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​d∙ie ge[dank]en si∙nd fr∙ei 

dreisprachig = trilingue = drietalig

20/5/2013

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mainz & wiesbaden, deutschland
mayence & wiesbaden, allemagne
mainz & wiesbaden, duitsland

antwerpen, brügge & brüssel, belgien
anvers, bruges & bruxlles, belgique
antwerpen, brugge & brussel, belgië
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Gutes Cotti, schlechtes Kotti

12/5/2013

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Bild
Cottbus habe ich mir immer sehr grau vorgestellt. Umso überraschter war ich, als die Stadt sich mir in satten Farbtönen präsentierte. Ich fühlte mich regelrecht geblendet. An einem der letzten schönen Herbsttage des Jahres betrat ich also ein Geschäft in der Cottbusser Innenstadt, in dessen Auslage ich eine hübsche Sonnenbrille entdeckt hatte. Sie war aus Holz, der Rahmen hellbraun, die Bügel dunkel, schlichte Form. Ich weiß, dass man materiellen Dingen keinen allzu großen Wert zuschreiben soll, aber ich war sofort verliebt. Sie sah sehr besonders aus. Der Cottbusser Einzelhändler wusste das und verlangte auch einen besonders hohen Preis. Ich zögerte und dachte an all die billigen Sonnenbrillen, die ich bereits verloren hatte. Bei dieser hier würde es anders sein, schwor ich mir, und außerdem gönnt man sich ja sonst nichts. Ich trug die Brille einen ganzen Tag in Cottbus, dann kam der Winter. Die Wartezeit nutzte ich, um meinen restlichen Kleiderschrank farblich auf meine neue Sonnenbrille abzustimmen. Ich kaufte eine hellbraune Hose, einen dunkelbraunen Gürtel und freute mich auf den Frühling. Wir würden großartig aussehen, meine Holzsonnenbrille und ich.

Mit den ersten Sonnenstrahlen holte ich meine Holzbrille aus ihrer Schachtel, zog die farblich passende Garderobe an und spazierte den ganzen Tag stolz durch Berlin. Schaut alle her! Sie ist aus Holz, per Hand gefertigt, ist sie nicht schön? In U-Bahnhöfen und dunklen Räumen hängte ich sie mir lässig an den Kragen meines T-Shirts. Abends traf ich eine Freundin in einer Bar am Kottbusser Tor. So sehr ich meine Brille auch trotz Dunkelheit hätte tragen wollen, war mir doch bewusst, wie albern das ausgesehen hätte. Ich legte sie auf die Theke und bestellte ein Bier. Weil ich den ganzen Tag in der Sonne gesessen hatte, war ich schnell beschwipst. Erst zuhause fiel mir auf, dass meine geliebte Holzsonnenbrille aus Cottbus weder an meinem T-Shirt hing noch auf meiner Nase saß. Ich machte mir auch nicht die Illusion, zurück zum Kottbusser Tor fahren zu können und sie dort wiederzufinden. Irgendein Kotti-Hipster hatte sie sicher längst gefunden und mitgenommen. Hose und Gürtel kann er dann jetzt eigentlich auch haben.

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Schwimmen lernen

3/5/2013

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Schillig & Horumersiel, Niedersachsen
Ich wollte nicht weinen. Es war bloß ein Krebs, ich war bloß fünf, ich hatte mich bloß erschrocken. Dann heulte ich doch. Wasser zu Wasser.
Neustadtgödens, Niedersachsen
Im Sand hinterließ ich rote Spuren, es sah fast schön aus, wie wilder Mohn. Ich weinte wegen meiner Mutter, deren Idee es war, zum Strand zu fahren. Ich heulte wegen meiner Schwester, die in keinen Krebs getreten war. Sie sollten sehen, wie schlecht es mir ging. Sie sollten genauso erschrecken.

Groningen, Groningen
Ich heulte noch lauter und begann auf einem Bein zu hüpfen. Wenn ich weiter mit beiden Beinen auftreten würde, so dachte ich, wäre am Strandkorb meiner Mutter kein Blut mehr an meinem Fuß.

Dangast, Niedersachsen
All mein Blut wäre aufgebraucht, würde im Sand zu einer üppigen Mohnwiese wachsen und das wäre zu hübsch und zu harmlos. Der Beweis meiner Verletzbarkeit wäre dahin. Staub zu Staub.
Wilhelmshaven, Niedersachsen
Ich kam an. Humpelnd, heulend, erschöpft.

Schortens, Niedersachsen
Ich erzählte von dem Krebs und machte ihn dreimal größer als er war. Ich ließ mich von meiner Mutter in den Strandkorb setzen und sie pustete auf meine Wunde, geschützt vor dem Wind.
Jever, Niedersachsen
Ich wollte nicht mehr aufhören zu weinen.

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YULIAN I∙DE

Journalist, Kolumnist & Korrespondent
Niederlandist, Linguist & Literaturwissenschaftler
Presse-, Marketing- & Veranstaltungsreferent
Netzwerke in den Kulturbranchen in Deutschland und den Niederlanden & Flandern
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